Rennbericht – 4. Lauf der European Scooter Trophy 2025

Nach der Absage des Frankreich-Laufs war die Freude groß: Erstmals gastierte die European Scooter Trophy auf Deutschlands modernster Kartbahn, der Arena E in Mülsen. Mit über 1.300 Metern Länge, einer spannenden Kurvencharakteristik und echtem Motorsport-Flair bot die Anlage perfekte Bedingungen für den vierten Saisonlauf. Und die hatten es in sich: In allen neun Klassen ist die Meisterschaft weiterhin völlig offen – entsprechend hart umkämpft waren die Rennen.

Klasse 7 – Beginner (NIBBI)

 

Bei den Beginnern war der Blick stark auf die Meisterschaftstabelle gerichtet. Felix Mirche sammelte mit einem starken zweiten Platz wichtige Punkte und verdrängte damit Tim Zimmermann von der Spitze. An der Spitze setzte sich Gaststarter Yannick Kräutler souverän durch. Strebel komplettierte das Podium mit einem soliden dritten Rang – ein Ergebnis, das zeigt, wie eng es in dieser Nachwuchsklasse zugeht.

Klasse 1 – Rookies (by Scooter-Attack)

Auch bei den Rookies gab es jede Menge Spannung. Hinter dem Führungsduo war der Kampf um die Verfolgerplätze hart umkämpft. Alexander Herrmann nutzte das zweite Rennen clever und konnte sich vor Danny Ilic wichtige Zähler sichern. An der Spitze mischte sich Frese konstant ins Geschehen ein und baute seine Meisterschaftsposition weiter aus. Doch der dominierende Fahrer des Wochenendes war eindeutig Schoon vom Team WTF Racing, der mit viel Konstanz und hohem Speed keinerlei Zweifel an seiner Klasse ließ.

Klasse 2 – Supersport & Big Bore

In dieser Kategorie ist die Meisterschaft noch völlig offen, und so ging es auch in Mülsen ordentlich zur Sache. Lars Müller bestätigte seine gute Form und holte sich mit Platz drei erneut wertvolle Punkte. Noch stärker präsentierte sich F. Vanore, der seine Aufwärtstendenz aus den vergangenen Rennen fortsetzte und als Zweiter ins Ziel kam. Uneinholbar war allerdings Tom Henry Collin aus Belgien, der mit zwei fehlerfreien Läufen und einem beeindruckenden Speed die Konkurrenz klar distanzierte.

Klasse 3 – Expert (by Scooter-Attack)

Die Expert-Klasse war das absolute Highlight des Wochenendes – und einmal mehr zeigte sich, warum sie als Premium-Kategorie gilt. Drei Fahrer setzten sich deutlich vom Feld ab: Schnelle, Gras und Lukas lieferten sich einen Dreikampf, der über Runden hinweg für offene Münder an der Strecke sorgte.

Es waren Rennen voller Intensität: harte Bremsduelle, blitzschnelle Überholmanöver, immer wieder das Zuschieben der Linie und Konteraktionen – Motorsport auf höchstem technischen und fahrerischen Niveau. Alle drei Fahrer lagen speedmäßig fast gleichauf, sodass kein Fehler erlaubt war. Lukas setzte mit der besten Performance des Wochenendes immer wieder Akzente, musste seine Führungen aber hart erkämpfen und verteidigen. Gras zeigte ebenfalls eine starke Vorstellung und blieb konstant gefährlich, während Schnelle mit cleverem Racing stets im Spiel um die Topplätze war.

Über 15 Runden hinweg hielt dieses Dreiergespann die Zuschauer in Atem. Am Ende behielt Lukas die Oberhand, feierte drei souverän herausgefahrene Siege und sicherte sich damit bereits vorzeitig den Meistertitel. Gras belohnte sich mit Rang zwei, während Schnelle nach großem Kampf den dritten Platz einfuhr. Doch das Ergebnis erzählt nur einen Teil der Geschichte – diese Rennen werden als eines der spektakulärsten Highlights der Saison in Erinnerung bleiben.

Klasse 4 – Supramatik & Big Bore

Hier war die #88 Bechert in einer eigenen Liga unterwegs. Mit konstant schnellen Rundenzeiten setzte er sich klar von der Konkurrenz ab und konnte im zweiten Rennen sogar den gemeinsamen Lauf mit der K2 für sich entscheiden. Ein beeindruckendes Statement, das die Stärke dieses Fahrers noch einmal unterstrich.

Klasse 5 – Pitbike Stock (by Scooter-Attack) 

Auch bei den Pitbikes zeichnete sich ein dominantes Bild an der Spitze ab. F. Schweitzer holte sich souverän den Sieg und setzte damit ein klares Ausrufezeichen. Dahinter platzierte sich Lequeux auf Rang zwei, während Stornfels den dritten Podiumsplatz einfuhr.

Klasse 6 – GP Open (NIBBI)

In der GP Open gab es einen packenden Zweikampf um die Verfolgerplätze. Bartsch und Lesch duellierten sich Runde um Runde, wobei Lesch schließlich das bessere Ende für sich hatte und Zweiter wurde. Bartsch musste sich knapp geschlagen geben, sammelte aber ebenfalls wertvolle Punkte. Den Sieg holte F. Schweitzer, der das Tempo an der Spitze bestimmte und souverän gewann.

 

Klasse 8 – Endurance

In dieser Kategorie wurde ein Zwei-Stunden-Langstreckenrennen gefahren. NIBBI-Racing musste kurz vor Schluss noch einmal an die Box, ein technisches Problem drohte, doch das Team konnte das Fahrzeug rechtzeitig zurückbringen. Dadurch sicherten sie sich schließlich den zweiten Platz. Den Sieg holten AKRacing / R.N.D Racing mit 111 Runden vor NIBBI-Racing mit 109 Runden und Pumba Racing Team mit 108 Runden. Ein packendes Rennen, das bis zur letzten Runde für Spannung sorgte.

Klasse 9 – Endurance-Split

Hier lieferten die Teams ein wahres Herzschlag-Finale über zwei Stunden. Alle Teams absolvierten exakt 115 Runden, doch die Rennen waren von taktischen Manövern geprägt. Besonders spannend wurde es, als Pitlane Cruiser wenige Minuten vor Schluss noch einen Fahrerwechsel durchführen musste. Die Frage bis zum letzten Meter: Reicht der Vorsprung oder nicht? Am Ende reichte er – knapp – mit einem Vorsprung von 34 Sekunden vor Flo and the Machines und Kompressorschnecken. Wahnsinn, nach zwei Stunden alle in derselben Runde – packender hätte ein Rennen kaum sein können.

Fazit

Perfekte Bedingungen, packende Kämpfe und vor allem eine Expert-Klasse, die Motorsport vom Feinsten bot – der vierte Lauf der European Scooter Trophy in Mülsen war ein echter Höhepunkt der Saison.

Jetzt richtet sich der gesamte Blick der Szene auf das Anschlussrennen in zwei Wochen in Wittgenborn auf dem traditionsreichen Vogelbergsring. Dort wird es nicht nur um die letzten Punkte der Saison gehen, sondern auch um die Entscheidung in den Meisterschaften. Am Ende werden die verdienten Sieger und Meisterschaftsgewinner feierlich geehrt – ein würdiger Abschluss einer packenden Saison.